Fahrradbrillen müssen vor allem eines: So tun, als wären sie gar nicht da. Denn je leichter das Gestell und je klarer und unverfälschter der Durchblick, umso entspannter ist die Fahrt mit dem Drahtesel. Und ganz ehrlich: Entspannung können wir alle gerade vertragen, oder? Nichts ist beim Abschalten so hilfreich, wie Wind um die Nase und ein bisschen Grün unter den Sohlen, da kommt auch kein Kneipenbesuch mit (naja, fast nicht). Also ab nach draußen! Unser Ratgeber zeigt Dir, worauf Du beim Kauf einer Radfahrbrille achten solltest und welche Sportbrillen sich am besten fürs Fahrradfahren eignen.
Was macht eine gute Fahrradbrille aus?
Vielleicht fragst Du Dich gerade, warum Du nicht einfach Deine normale Sonnenbrille zum Radfahren tragen kannst. Und überhaupt: Was ist eine Sportbrille eigentlich? Kurz gesagt: Eine gute Sportbrille ist der perfekte Begleiter nicht nur auf dem Fahrrad, sondern auch beim Laufen, Klettern, Skaten, Wandern, Rudern oder Segeln. Sie hat einen höheren Tragekomfort und vor allem eine größere Schutzwirkung für die Augen. Die folgenden Features sind besonders wichtig:
> Schutz
Gute Fahrradbrillen schützen das Auge vor Zugluft, Insekten, Staub, fliegenden Steinchen oder vorwitzigen Ästen am Wegesrand. Es ist auch extrem wichtig, dass das Glas bei Stürzen oder Kollisionen nicht bricht – ebenso wenig wie der Rahmen, versteht sich, wer will schon Plastiksplitter im Auge haben. Die meisten Sportbrillen von Top-Marken wie Nike Sonnenbrillen, Adidas Sonnenbrillen, Gloryfy Sonnenbrillen oder Smith Sonnenbrillen sind deshalb aus dem leichtem und bruchsicheren Kunststoff Polycarbonat gefertigt. Dieser hält fast jeder Belastung stand und mindert das Verletzungsrisiko erheblich. High End in diesem Bereich sind definitiv die Brillen von Oakley Sonnenbrillen. Ihre Gläser sind ultra kratzfest und sehr haltbar – laut Hersteller kann man sogar auf die Gläser schießen, ohne dass sie kaputt gehen. Wer an so viel Widerstandsfähigkeit nicht glaubt, kann sich gerne durch diesen Erfahrungsbericht überzeugen lassen.
> Passform
Sprünge, Stöße, schnelle Kopfbewegungen: Sportbrillen müssen so einiges aushalten. Bei aller Action müssen sie fest und ohne zu wackeln auf der Nase und hinter den Ohren sitzen, dürfen keinesfalls runterfallen (und in den Tiefen des Baggersees versinken), sollen aber natürlich auch nicht drücken. One Size ist nicht ideal, die Fahrradbrille muss von der Rahmenbreite her unbedingt ans Gesicht anzupassen sein. Auch das Gewicht spielt für den Tragekomfort eine wichtige Rolle. Hier gilt das simple Credo: je leichter, je besser.
> Sichtfeld
Was nützt die beste Sonnenbrille, wenn man am Rand an ihr vorbeiguckt oder ständig ein dicker Rahmen im Blickfeld ist? Gute Fahrrad-Brillen haben eine ergonomische Form, die sich an die Rundung des Kopfes anschmiegt. Dadurch ist nicht nur das Sichtfeld größer, eine eher geschlossene Rahmenform erhöht auch zugleich den Schutz vor schädlicher Sonneneinstrahlung. Heikel wird es nur, wenn eine Sonnenbrille zu eng anliegt, denn bei zu geringer Belüftung beschlägt die Scheibe durch das Schwitzen beim Sport. Spezielle Sportbrillen sind so konstruiert, dass eine gute Belüftung gewährleistet ist, und punkten teils sogar noch mit einer Anti-Fog-Beschichtung. So hat man unterwegs garantiert gute Sicht.
> UV-Filter
Wer sich draußen bewegt, tut gut daran, seinen Augen einen zertifizierten UV-Schutz mit CE-Siegel zu gönnen. UV 400 sollte es schon sein, um die Augen ausreichend vor der schädlichen UV-Strahlung zu schützen. Der UV-Schutz hat übrigens nichts mit der Tönungsfarbe zu tun, auch durchsichtige Gläser können einen hohen Filterwert haben und vor UV-Strahlen schützen. Die Tönung reguliert lediglich die Blendung, angegeben in Kategorien. Die Kategorie 2 entspricht einer mittleren Tönung, ausreichend für sonnige Tage in Mitteleuropa. Für Südeuropa, Strand, Berge und Wintersport sollte es schon die Kategorie 3 mit mehr als 80 Prozent Lichtabsorption sein. Und wer sich auf dem Gletscher oder am Steilhang herumtreibt, wählt am besten die Filterkategorie 4 mit starker Tönung, die mehr als 90 Prozent des Lichts absorbiert.
> Glasfarbe
Gibt es eine perfekte Tönung für eine Radsportbrille? Jein. Je nach Wetter und je nach Ort, an dem man unterwegs ist, muss eine Brille verschiedenen Ansprüchen genügen. Wechselnde Lichtverhältnisse bedeuten wechselnde Sichtverhältnisse, weshalb viele Sportbrillen mit einem Satz Wechselgläsern verkauft werden. Grundsätzlich gilt: Gelbe Tönungen wirken aufhellend und sind ideal für Fahrten bei Nebel. Orange Glasfarben erhöhen die Kontraste, was zum Beispiel für Mountainbiking gut ist. Braune, grüne und graue Gläser verändern die natürlichen Farben nur wenig und bieten einen sehr guten Blendschutz. Blau getöntes Glas erhöht ebenfalls die Kontraste, ist aber vor allem fürs Schwimmen oder für Aktivitäten im Schnee gedacht – im Straßenverkehr kann es gefährlich sein, da blaue Gläser die Farbe Orange herausfiltern. Hilfreich kann eine Verlaufstönung sein, bei der ein dunklerer, oberer Bereich gegen Blendung hilft, der untere Bereich aber heller ist und unverfälschte Sicht gewährt.
> Polarisierte Sportbrillen
Für Outdoor-Aktivitäten ist auch ein Polarisationsfilter sehr zu empfehlen: Polarisierte Sonnenbrillen filtern Spiegelungen von glatten Oberflächen (z.B. nassen Straßen, Wasser oder auch weißen Hauswänden) und sind so eine große Entlastung für die Augen. Oakley hat mit der Prizm® Road Technologie sogar spezielle Radfahr-Gläser im Programm.
> Selbsttönende Sportbrillen
Und schließlich gibt es noch die Variante der phototropen Gläser (auch photochromic oder photochromatisch genannt). Diese selbsttönenden Gläser enthalten lichtempfindliche Moleküle, die auf UV-Strahlen reagieren. Die Scheibe wird je nach Helligkeit automatisch abgedunkelt. So eine selbsttönende Fahrradbrille ist beispielsweise sehr praktisch, wenn man von einer sonnenhellen Straße in den dunklen Wald abbiegt. Kein Absteigen, kein Brillenwechsel, auch kein Einsetzen eines Wechselglases – einfach entspannt und mit bestem Durchblick weiterfahren.
Welche Radbrille ist die beste?
Der letzte Fahrradbrillen-Test der Stiftung Warentest hat zwar schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, ist aber immer noch relevant für die Suche nach der richtigen Fahrradbrille. Die Tester prüften, wie gut die Brillen sitzen, ob sie die Zugluft gut abhalten, ob sie beschlagen und wie allgemein die Handhabung ist. Einer der beiden Testsieger ist immer noch ein Bestseller: Die Oakley Flak Jacket XLJ kam mit Bestnote 1,4 aufs Siegertreppchen als beste Fahrradbrille. Das Modell gibt es in Größe Small in Black Mat mit polarisierten, grau getönten Gläsern und ebenfalls in Schwarz matt ohne Polarisationsfilter. Der zweite Sieger, ebenfalls mit Note Sehr Gut, war die Adidas Gazelle (nicht zu verwechseln mit den legendären Sneakern). Das Modell A123 bzw. A129 wird leider nicht mehr produziert, als würdige Nachfolger mit ebensolchem Tragekomfort empfehlen wir die Monoscheiben-Brille Adidas SP 0016 in Schwarz mit roten Details oder das Modell Adidas SP 0030 in schnittigem Schwarz mit rot verspiegelten Gläsern.
Welche Brille für MTB?
Braucht man eine spezielle MTB-Brille, wenn man sich mit seinem Mountain Bike den Hang hinunterstürzt? Eine gut passende Fahrradbrille wird hier sicherlich ihren Dienst genauso verrichten wie auf der Straße. Wer auf wirklich haarsträubende Action steht, kann zusätzlich noch ein Sport-Brillenband (auch oder Leash genannt) an den Bügeln seiner Radbrille befestigen, um das gute Stück sicher an Ort und Stelle zu halten. Wenn das auch nichts mehr hilft, ist es vielleicht generell sicherer, den Sport zu wechseln…
Und was kostet eine Sportbrille mit Sehstärke?
Fahrradbrillen mit Sehstärke sind keine günstige Sache, wer allerdings nicht immer mit Kontaktlinsen plus Sonnenbrille oder mit einklippbaren Korrektionsgläsern arbeiten möchte, wird um eingeschliffene Gläser nicht herum kommen. Der Preis liegt in der Regel bei um die 380 Euro. Allerdings gibt es längst nicht bei jedem Sportbrillen-Hersteller diese Möglichkeit. Oakley Sonnenbrillen hingegen gibt es sogar mit Originalgläsern in Sehstärke, und auch für einige Gloryfy-Sonnenbrillen sind in unserem Online-Shop Gläser mit Stärke verfügbar. Einfach mal online stöbern, dann steht einer ausgiebigen Radtour bald nichts mehr im Weg – schon gar keine „lästigen“ Sonnenstrahlen.