Von Karotten bekommt man bessere Augen? Lesen im Dunkeln schadet Deinen Augen? Diese und weitere Legenden haben wir doch alle schon einmal gehört. Doch was ist dran an all den Weisheiten? Wir prüfen die 7 populärsten Mythen über Augen auf Herz und Nieren.
Deine Augen im Mythen-Check
7 Legenden – 7 Antworten
Mythos 1: „Die falsche Brillenglasstärke schadet Deinen Augen.“
FALSCH
Eine nicht ideal angepasste Brille kann eine verschwommene Sicht oder ermüdete Augen zur Folge haben, das hat aber keinen bleibenden Einfluss auf die Augen und ihre Sehkraft. Eine scharfe, klare Sicht auf die Welt bringt Dich aber definitiv nach vorne, weshalb die korrekte Sehstärke selbstverständlich wichtig ist. Und Achtung: Bei Kindern kann es durchaus Auswirkungen auf die Augen haben, wenn eine Brille falsch angepasst wurde, denn das kindliche Sehen muss sich erst nach und nach entwickeln. Hier kann eine gut eingestellte Brille sogar helfen, die optimale Sehleistung auszubilden.
Mythos 2: „Wenn Du Karotten isst, bekommst Du gute Augen.“
RICHTIG
Regelmäßiges Karottenessen ist tatsächlich gut für die Augen. Wer jetzt denkt, er könnte seine Brille loswerden, indem er viele Karotten isst, liegt allerdings falsch. Das Sehvermögen wird durch Karottenkonsum lediglich unterstützt durch bestimmte enthaltene Vitamine und Nährstoffe. Karotten enthalten wertvolles Beta-Carotin (Vitamin A), welches die Netzhaut benötigt, um richtig arbeiten zu können. Ebenso gut für die Augen sind aber z.B. Grünkohl, Rosenkohl oder Spinat. Wie wichtig Vitamin A für die Augen ist, zeigen die Folgen von Vitamin A-Mangel. Dieser ist in Entwicklungsländern immer noch ein häufiger Grund für die Erblindung von Kindern.
Mythos 3: „Lesen im Dunkeln schadet den Augen“
FALSCH
„Setz dich lieber an den Schreibtisch zum Lesen und mach das Licht an.“, sagten meine Eltern immer zu mir, wenn ich mich mit meinem Lieblingsbuch mal wieder unter der Bettdecke zurückziehen wollte. Tatsächlich liegen bis heute keine Beweise für eine dauerhafte Schädigung der Augen durch Lesen bei schlechtem Licht vor. Allerdings sind die Augen dadurch deutlich mehr Anstrengung ausgesetzt. Durch das Strapazieren ermüden die Augen schneller und Kopfschmerzen können auftreten. Kurzsichtig wird man davon aber noch lange nicht.
Mythos 4: „Brillenträger sind besonders schlau.“
(leider) FALSCH
Als Brillenträger wirkt man auf viele Menschen offenbar besonders schlau. Die Aussage ist zwar ein nettes Kompliment, sie trifft aber trotzdem nicht auf jeden brillentragenden Menschen zu. Ein Zusammenhang besteht aber doch: Wer schlau ist, liest in der Regel mehr als jemand, der sich weniger für Bildung interessiert. Das Lesen, vor allem am Computer, kann sich jedoch negativ auf die Augen auswirken, was schließlich dazu führt, dass eine Brille benötigt wird. Nicht umsonst schmücken sich einige gerne mit einer Brille (ohne Sehstärke), um „schlauer” zu wirken.
Mythos 5: „Eine Brille macht Deine Augen faul.“
FALSCH
„Brille tragen macht die Augen schlechter“ hat bestimmt auch schon der ein oder andere von euch gehört. Doch werden die Augen tatsächlich schlechter, wenn man eine Sehhilfe trägt, mit der sich die Augen nicht mehr so anstrengen müssen? Nein, eine Brille hat keinen Einfluss auf die Fehlsichtigkeit eines Menschen. Weder werden die Augen dadurch schlechter noch besser, auch wenn Menschen mit Brille manchmal das Gefühl haben, wenn sie ihre Brille für einen Moment abnehmen.
Mythos 6: „Brillen brauchen doch vor allem alte Menschen.“
RICHTIG
Ältere Menschen tragen tatsächlich häufiger Brillen als jüngere. Grund dafür ist die natürliche Alterssichtigkeit, welche die meisten von uns früher oder später betrifft. Die Entwicklung einer Fehlsichtigkeit hängt aber nicht zwingend mit dem Alter zusammen, bereits Babys können fehlsichtig sein. Bei der Alterssichtigkeit handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um eine natürliche Entwicklung. Für das scharfe Sehen auf verschiedenen Entfernungen ist die Linse unseres Auges verantwortlich. Diese ist flexibel und kann sich stärker oder schwächer wölben (Akkomodation). Dadurch wird das Licht im Auge unterschiedlich stark gebrochen, das Auge sieht nah oder fern scharf. Mit zunehmendem Alter wird die Linse immer unflexibler, dadurch nimmt auch die Akkommodationsfähigkeit des Auges immer mehr ab.
Mythos 7: „Von zu häufigem Fernsehen bekommst Du viereckige Augen.“
FALSCH
Wie oft mussten wir uns diesen Spruch schon als Kind anhören? Selbstverständlich ist es auch bei tagelangem Fernsehen nicht möglich, die Augenform zu verändern. Klar war uns schon damals, dass dieser Spruch eher dazu dient, uns Kinder vom vielen Fernsehen abzuhalten. Doch unsere Eltern haben uns diesens Ammenmärchen nicht ohne Grund erzählt. Bei Kindern befindet sich das visuelle System in der Entwicklung und benötigt daher tägliches Training. Viel Bewegung im Freien trainiert unser Auge. Beim Fernsehen hingegen wird das Auge weniger trainiert, da es immer nur auf einen Punkt ausgerichtet ist. Dies kann zu Fehlsichtigkeit führen.