Ein kleines, grünes Krokodil, das mit aufgerissenem Maul von der Brust eines Poloshirts grinst: Die Marke Lacoste hat mit ihrem ikonischen Logo ein Wiedererkennungsmerkmal geschaffen, das auf der ganzen Welt bekannt ist. Etwas, das nur wenigen Brands gelingt. Das kleine Reptil steht für Sportsgeist, Innovation und nicht zuletzt wegweisendes Design. Doch was hat es mit dem Krokodil eigentlich auf sich?
Jean René Lacoste (der auf das Jean gerne verzichtete), hatte zunächst mit Mode nicht viel am Hut. Dafür umso mehr mit Sport. Er wurde 1904 in Paris geboren und begann mit 15 Jahren, Tennis zu spielen. Die ersten Erfolge stellten sich schnell ein, wobei offenbar weniger das Talent eine Rolle spielte als vielmehr sein eiserner Wille. Der junge René war ein ausgemachter Stratege und analysierte jedes Spiel, legte Listen mit den Stärken und Schwächen seiner Gegner an, übte jeden Schlag immer und immer wieder, bis er saß. Diese Hartnäckigkeit zahlte sich aus: In den 1920ern war René Lacoste der führende Spieler seines Sports, er konnte zehn Grand-Slam-Siege, eine olympische Bronzemedaille und zwei Siege im Davis-Cup verbuchen.
Eines seiner Matches im Davis-Cup 1923 sollte wegweisend werden: Sein Mannschaftskapitän versprach Lacoste einen Krokodillederkoffer, den René zuvor in einem Schaufenster gesehen hatte, wenn er das Spiel gewinnen sollte. Das Spiel ging verloren, doch ein amerikanischer Journalist, der von der Wette Wind bekommen hatte, nannte Lacoste in seinem Artikel keck den „Alligator“. Der Spitzname gefiel René Lacoste offenbar so gut, dass er seinen weißen Tennisblazer mit einem Krokodil verzieren ließ. Dass aus dem tierischen Witz das Logo einer Weltmarke werden würde, stand damals aber noch in den Sternen.
„Das Krokodil steht für meine Hartnäckigkeit auf dem Court. Ich gebe meine Beute niemals auf“, sagte René Lacoste einmal. Und somit war der Spitzname tatsächlich gut gewählt. Doch auch der hartnäckigste Geist kann nicht gegen einen schwächelnden Körper ankommen. Lacoste musste aufgrund einer Lungenkrankheit den Tennissport Anfang der 1930er aufgeben. Wie gut, dass er schon zuvor eine zweite Leidenschaft entdeckt hatte – die der Mode. Sie sollte zur Berufung werden.
Dazu muss man wissen, dass die Tennisspieler zu dieser Zeit noch mit Bundfaltenhosen und gestärkten Hemden mit Manschetten aufspielten. Das sah zwar ziemlich elegant aus, war aber auch reichlich unbequem. René Lacoste ließ sich deshalb ein Kurzarm-Hemd mit Kragen aus leichtem Baumwollpiqué schneidern – selbstverständlich mit seinem Krokodil auf der Brust. Die Erfindung des Polohemds und zugleich ein echter Skandal, als der Tennisspieler damit bei den US Open 1926 gewann. Das Poloshirt setzte sich bald auf den Tenniscourts der Welt durch, und Lacoste wurde zur ersten Marke, die ihr Logo zum Must-have machte. Heute zählen überragende Tennis-Champions wie Novak Djokovic zu den Testimonials von Lacoste.
1939 wurde das weiße Lacoste Polohemd mit grünem Krokodil und Perlmuttknöpfen bereits mehr als 300.000 Mal verkauft. Auch John F. Kennedy wurde in einem solchen Hemd gespottet. Die Fifties brachten farbige Poloshirts, und in den Achtzigern schließlich wurden die Krokodil-Shirts zum Massenphänomen. Jeder Popper, der etwas auf sich hielt, hatte mindestens ein Poloshirt im Schrank und trug es mit aufgestelltem Kragen spazieren. Der Trend drehte sich erst in den Neunzigern, als mit der Grunge-Ära jeder Logo-Hype versiegte.
Den Firmengründer selbst dürfte das kaum mehr interessiert haben, er starb 1996 im biblischen Alter, die Geschäfte führte schon seit 1965 sein Sohn Bernard. Er hinterließ aber deutlich mehr als „nur“ ein weltumspannendes Modeunternehmen: Das Multitalent war nicht nur der Erfinder des Polohemds, er schrieb auch Tennisratgeber, entwickelte den ersten Tennisschläger aus Metall, erfand eine Ballmaschine, die es Tennisspielern ermöglichte, allein zu trainieren und beantragte über die Zeit sage und schreibe 20 Patente. Ein echter Tausendsassa!
Die Marke mit dem grünen Krokodil umfasste ab den 1960ern nicht mehr nur Bekleidung, sondern auch Accessoires, Lederwaren, Uhren, Schuhe und eine Eyewear-Kollektion mit modischen Sonnenbrillen und Brillen. Die klaren Linien und die sportliche Eleganz des Labels brachten französischen Esprit in die Welt und verbinden bis heute Straße, Court und Club auf einzigartige Weise. Die perfekte Basis für preppy Styles und lässige Outfits mit klassischem Touch.
Bei den Herren-Sonnenbrillen landen gerne Aviator-Modelle wie die L102SND im Warenkorb. Die modische Pilotenbrille im Vintage-Style sorgt mit Doppelsteg und Havanna-Details in der Farbe Braun für Furore. Aber auch klassische Rechteck-Fassungen aus Acetat sind sehr beliebt, vorzugsweise in Mitternachtsblau oder Schwarz. Diese sind ohne Probleme auch unisex tragbar. Bei Lacoste lohnt sich zudem immer ein Blick auf die Bügel, die mit raffinierten Details punkten – und natürlich mit dem niedlichen kleinen Reptil.
Die Damen präferieren beim Thema Sonnenbrille Lacoste ebenfalls ausdrucksstarke Farben wie Schwarz oder Grau, doch auch Nude- und Brauntöne sind sehr beliebt. Bei den Formen dominieren momentan runde Panto-Modelle sowie abgesoftete Aviator- und Cateye-Styles. Metall-Kunststoff-Kombinationen in Silber oder Gold sind weitere Highlights der aktuellen Kollektion.
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